“SPORTVERBÄNDE –STARK FÜR DEMOKRATISCHE WERTE“

Team Sport Bayern bietet einen Ausbildungsgang zum Demokratietrainer/-berater ab

Der BDV würde gerne jemanden beim Ausbildungsgang unterstützen.

Sport ist die größte Massenbewegung in Deutschland. Zumeist sind Sportverbände in ihren Kernaufgaben, wie sportfachliche Ausbildungen, gut strukturiert aufgestellt.

Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen rücken gleichzeitig zunehmend Themen abseits der Sportpraxis, wie Mitbestimmung, Meinungsbildung, Generationen- und Geschlechtergerechtigkeit in den Fokus und erzeugen veränderte Denkweisen und Verhalten. Dabei werden neue Themen aufgeworfen, denen sich Sportverbände weder entziehen können noch sich entziehen sollten.

TSB wird daher in den nächsten drei Jahren das vom Bundesministerium des Innern geförderte Projekt “SPORTVERBÄNDE – STARK FÜR DEMOKRATISCHE WERTE“ umsetzen und in diesem Rahmen auch Aus-/Fortbildungsmaßnahmen für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter und Funktionäre von
Sportverbänden durchführen.

Weil im Sport so viele Menschen zusammentreffen, entstehen vielfältige Konfliktfelder, die durch unterschiedliche Interessen Ziele oder Wertvorstellungen zwischen Personen, Gruppen oder Organisationen entstehen. Auch das latente Vorhandensein von Rassismus, Diskriminierung und Mobbing, Versuche der Unterwanderung von rechts, Ausnutzen von Abhängigkeitsverhältnissen, physische Gewalt und sexueller Missbrauch u.v.m. ist im Sport hinlänglich bekannt und lässt Sensibilisierung und Präventionsarbeit immer wichtiger werden. Das betrifft zum Beispiel auch die Frage, wie wir mit Menschen umgehen, die weder Männer noch Frauen sind und was das für unsere Sportvereine und den Wettkampfbetrieb bedeutet.

In jedem Verband können auch unerwartet schwere Konflikte aufbrechen, wenn Fälle von sexuellem Missbrauch oder andere schwerwiegende Verstöße bekannt werden. Sie sind zumeist hochemotional aufgeladen und schlagen auch medial hohe Wellen, was Verantwortliche in einen starken Erklärungs- und Handlungsdruck bringt.

Verbände können dann von der Dynamik des Geschehens überrollt werden. Wenn die notwendigen Strukturen fehlen, die für solche Konflikte Handlungssicherheit und Bewältigungsstrategien bieten, ist der Erfolg ausschließlich vom Zufall bzw. von den handelnden Personen und deren Qualifikation abhängig. Ergebnisse gelingen dann in einigen Fällen besser, in anderen schlechter.

Unterlassene oder missglückte Konfliktlösungen können zudem zu einem hohen irreparablen Imageschaden oder zu Rücktritten führen, teilweise verbunden mit hohen finanziellen Belastungen. Unvermittelt kann auf diese Weise ein ganzer Verband in eine schwere Krise stürzen.

Die Verantwortung für die Einführung von sinnvollen und nachhaltigen Strukturen im Konfliktmanagement liegt in den Händen der Verbandsführung.

Mit der Ausbildungsreihe “Demokratietraining für Konfliktmanagement im Sport“ wollen wir Euch eine Möglichkeit bieten, entsprechende Grundlage schaffen, die es jedem Verband ermöglicht, sich auch in Bereichen abseits der Sportpraxis zukunftsgerichtet aufzustellen.

Wir qualifizieren Mitarbeiter aus Sportverbänden und Vereinen, damit sie als Demokratietrainer oder Berater kompetent und professionell mit aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen umgehen und gleichzeitig ein auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes Konfliktmanagement etablieren, sowie
präventionswirksame Strukturen im Verband entwickeln können.

Die Arbeit von Demokratietrainern kann wesentlich zu positiven Veränderungen in der Verbandskultur und dem Konfliktmanagement beitragen. Diese nimmt eine immer größere Rolle in der Akzeptanz von Verbänden und Vereinen innerhalb der Gesellschaft ein. Die letzten Jahre haben uns eine Menge an
Beispielen für unzureichende Verbandskultur und fehlendes Konfliktmanagement aufgezeigt. Inzwischen gehen auch Zuwendungsgeber mehr und mehr dazu über, die Etablierung von Maßnahmen z.B. zur Prävention von (sexualisierter) Gewalt oder Compliance-Regeln als Kriterium für die
Förderfähigkeit von Sportverbänden festzulegen.

Damit wir zielgerichtet planen können, freuen wir uns über euer Interesse und eure Kontaktaufnahme bis zum 10.12.2021. Bei Fragen oder Anliegen beraten wir euch gerne.

Einsatzmöglichkeiten:

Demokratietrainer sind qualifiziert
• Bedarfsanalysen im Verband durchzuführen und darauf basierende Konzepte zu entwickeln,
• themenbezogene Vorträge, Seminare, Workshops etc. in Sportverbänden und -vereinen zu konzipieren
• als Multiplikator Mitarbeiter im eigenen Verband/Verein entsprechend weiterzubilden,
• Situationen mit Konfliktpotential zu erkennen und ihnen wirksam entgegenzuwirken
• kompetent und selbständig aufsuchende Beratungen durchzuführen

Umfang und Ablauf der Ausbildung:

120 LE in 6 thematischen Wochenend-Modulblöcken. Zusätzlich ist ein Praxisprojekt für/im Verband/Verein durchzuführen. Start des 1. Moduls voraussichtlich im 2. HJ 2022. Ausbildungsort wird mit der Ausschreibung bekannt gegeben.
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat.
Die Teilnahme an einzelnen Modulblöcken (als themenbezogene Fortbildung) ist möglich.

Inhalte der Module:

1.) Demokratische und sportliche (Jugend)bildungsarbeit, Teilhabe und Vielfalt
2.) Extremismus im Sport & Verein
3.) Diversität und Diskriminierung
4.) Prävention (sexualisierte) Gewalt, digitale Medien, soziale Netzwerke
5.) Konfliktmanagement, Systemische Beratung
6.) Interkulturelle Kompetenz & Kommunikation

Wer Interesse hat, kann sich gerne beim BDV melden (info@bdvev.de)

 

TSB sucht eine Projektassistenz (m/w/d) zum Projektstart 01.01.2022

Um das Projekt professionell umzusetzen, suchen wir eine Projektassistenz auf 20h-Basis für die nächsten drei Jahre (bis Ende 2024).
Wenn ihr engagierte Sportler/innen oder Personen mit Projekterfahrung im Sport kennt, bitten wir Euch die Ausschreibung weiterzuleiten und über eure öffentlichen Kanälen zu bewerben.
Wir danke für Eure Unterstützung.

Downloads:

Stellenausschreibung_Projektassistenz_Demokratietrainer

Informationsblatt_Demokratietrainer