Die jährliche Abenteuerreise zum Jahreswechsel ins Londoner Alexandra Palace zur Darts-WM ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern vielmehr Völkerwanderung und auch viele weitere Wettbewerbe der Professional Darts Cooperation (PDC) erfreuen sich auch dank deutscher Achtungserfolge immer höherer Zuschauerquoten. Dass sich dieser Hype rund um die 2,37 Meter, die die Welt bedeuten, aber keineswegs auf den Profisport beschränken, sondern ungebremst auch an der Basis des Darts ankommen, zeigt die beeindruckende Entwicklung des Bayerischen Dart-Verbandes (BDV), die sich auch in der Saison 2023/24 fortschrieb.
„Ob ein Sport wirklich boomt, ist schließlich in der Breite zu erkennen“, hat BDV-Präsident Christian Baumgartner eine klare Meinung und belegt den Aufstieg seiner geliebten Sportart mit eindrucksvollen Zahlen. Seit 2020 stieg die Anzahl der beim BDV registrierten Clubs um 57 Prozent von 284 auf 447, die Mannschaftsmeldungen sogar um 141 Prozent von 1737 auf 4195 Teams (Erwachsenen- und Jugendmannschaften). Aber auch allein zur Saison 2023/24 meldeten 80 neue Vereine und über 1000 neue Teams traten in den vom BDV organisierten Ligen an. „Keine andere Breitensportart kann ein solches Wachstum vorweisen und auch innerhalb des Deutschen Dart-Verbandes hat Bayern eine positive Sonderrolle inne“, zeigt sich Baumgartner stolz, wenngleich diese rasenden Entwicklungen auch eine enorme Herausforderung für den noch kleinen Verband darstellen.
BDV räumt bei German Masters ab
Die Leistungsdichte an den Oches im Freistaat wird so immer höher und so ist es auch kaum verwunderlich, dass die bayerischen Teilnehmer bei den German Darts Masters in Bochum, den Deutschen Meisterschaften des DDV, ordentlich abräumten. Mit Marie Huber stellen der BDV und der TSV Dachau die neue deutsche Meisterin der Juniorinnen und auch das Damen-Team sicherte sich den Titel. Das rein niederbayerisch-münchnerische Quartett aus Monique Leßmeister (Vilsbiburg), Bianca Espig (Gerzen), Anna Degel und Anke Eichermeier (beide Irish Folk München) setzte sich dabei im Finale gegen Hessen durch.
Für die Herren der Schöpfung hielt Kimi Seemann mit seinem dritten Platz im Junioren-Wettbewerb die blau-weißen Rauten hoch und sorgte so mitunter für den zweiten Rang in der turnierübergreifenden Länderwertung hinter der Hansestadt Bremen. Außergewöhnlich stark präsentierte sich Monique Leßmeister vom DC Hawks Vilsbiburg 2024 nebst des Teamtitels auch im Einzel. Die zweifache deutsche Meisterin und Nationalspielerin belegte den dritten Platz und vollendete somit eine hervorragende Saison beinahe mit den dritten Turniersieg nach den Slovak Masters und dem DDV-Turnier in Oelsnitz.
Aus dem Bayerwald in die Bundeselite
Ihr Club aus dem niederbayerischen Vilsbiburg (Landkreis Landshut) hielt sich indes ein weiteres Jahr in der ersten Dart-Bundesliga und hatte mit Platz sechs sogar Chancen auf die Meisterrunde. Absolut sensationell war aber auch 2023/24 abermals die Leistung des DC Torpedos aus Geisterthal/Linden (Landkreis Regen). Hatten die Bayerwäldler in den vergangenen Jahren einen nie gesehenen Durchmarsch von der niedrigsten in die höchste Klasse des deutschen Darts hingelegt, erklommen sie prompt die bayerische Krone und scheiterten auf Platz fünf denkbar knapp an der Playoff-Teilnahme. Mit dem BDV-Pokalsieger, den DSV Finnigang’s Harp aus Nürnberg, gesellt sich zur kommenden Saison sogar noch ein weiterer bayerischer Club in die Eliteliga.
In der zweiten Bundesliga landeten neben Aufsteiger Nürnberg Irish Folk München auf Platz drei, dicht gefolgt vom DT Essenbach (Landkreis Landshut), der DC LaBamba Bad Windsheim (Landkreis Neustadt an der Aisch) komplettiert dieses Feld künftig und sicherte ganz nebenbei auch noch den Verbandspokal des Deutschen Dart-Verbandes. „Ganz besonders die Leistungsdichte in der Bayernliga bereitet mir und dem gesamten Verband große Freude. Dass dort auch große Namen straucheln, beweist, wie viele ambitionierte neue oder wachsende Vereine in die Leistungsklassen des Darts drängen“, schließt Christian Baumgartner, der als stolzer Präsident des BDV einen Verband führt, der auch innerhalb des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) deutlich an Bedeutung und Renommee zulegt.
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