Trotz der aktuell höchst dramatischen pandemischen Lage hält die Spitze der BLSV-Führung unbeirrt an ihrem Vorhaben fest, am Samstag, den 26.11.2021 eine Präsenzsitzung des BLSV Verbandsausschusses im Festsaal des Stadttheaters in Ingolstadt abzuhalten.
Der BLSV Verbandsausschuss ist das zweithöchste BLSV-Organ. Während der Legislaturperiode werden hier richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Dem BLSV Verbandsausschuss gehören die Vertreter aus allen 71 bayerischen Landkreisen und der 25 kreisfreien Städte, den Vertretern der 7 Regierungsbezirke, die Vertreter der 56 Sportfachverbände, der Vorstand der bsj, der Frauenbeirat, Vertreter von Wirtschafts- und Aufsichtsrat, sowie Vertreter der Mitglieder mit besonderem Status an. Zusätzlich sind das gesamte BLSV Präsidium, zahlreiche hauptamtliche Mitarbeiter aus den Bezirksgeschäftsstellen und dem Haus des Sports vor Ort, insgesamt mehr als 200 Personen.
Die geladenen Teilnehmer kommen aus allen Regionen Bayerns, auch aus Hotspot-Gebieten in denen aktuell ein Lockdown gilt. Zudem befinden sich unter den geladenen Vertretern nicht wenige, die älter als 70 Jahre sind oder die aufgrund anderer Besonderheiten im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus Risikogruppen angehören.
Eine Vielzahl von Sportfachverbänden hat sich vor diesem Hintergrund in eindringlichen Appellen an die BLSV-Führung gewandt und darum gebeten, den Sitzungstermin entweder zu verschieben oder die Veranstaltung virtuell durchzuführen. Abgesehen von den Gefahren einer Infektion ist es aus Sicht der Sportfachverbände absolut unpassend, angesichts der dramatischen Lage eine Präsenzsitzung dieser Größenordnung vor eindrucksvoller Kulisse durchzuführen. Sowohl seitens der bayerischen Staatsregierung als auch vom BLSV selbst wurde in den vergangenen Tagen die bayerische Bevölkerung aufgerufen, einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung zu leisten und auf alle vermeidbaren persönlichen Kontakte zu verzichten.
Nachdem die BLSV-Führungsspitze nach wie vor auf die Präsenzform beharrt, haben zahlreiche Sportfachverbände sich von diesem Vorhaben distanziert und erklärt, der Veranstaltung fernzubleiben.
Nach derzeitigem Stand werden nur ca. 125 Teilnehmer erwartet, die Präsidiumsmitglieder und die nicht stimmberechtigten hauptamtlichen Mitarbeiter sind hier bereits eingerechnet. Als Zugangsvoraussetzung gilt 2G plus für alle Teilnehmer mit Ausnahme der hauptamtlich Beschäftigten (für die gilt 3G). Fällt das Corona-Testergebnis eines stimmberechtigten Mitglieds vor Beginn der Veranstaltung positiv aus, kann keine Ersatzperson mehr benannt werden. Somit kann dieses Mitglied sein ihm satzungsmäßig zustehendes Stimmrecht nicht ausüben. Ob dies demokratischen Grundsätzen entspricht, erscheint zumindest fragwürdig.
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